top of page
Autorenbilddiabetesostschweiz

Schweizerische Gesellschaft für Endokrinologie und Diabtologie


Information betreffend COVID-19 und die Situation von erwachsenen Patienten mit Diabetes mellitus 20. März 2020


  • Es gibt keine wissenschaftlichen Daten, dass COVID-19 Patienten mit Diabetes mellitus mehr trifft als den Rest der Bevölkerung

  • Es gibt keine Daten, die einen Zusammenhang zwischen einem erhöhten Blutzuckerspiegel und dem Risiko einer COVID-19 Infektion aufzeigen, dagegen ist das Auftreten Pneumonien und deren Schweregrad erhöht, wenn der Blutzuckerspiegel vor dem Essen höher als 9 mmol/l ist. Eine gute Blutzuckerkontrolle reduziert das Infektionsrisiko und die Schwere der Infektion.

  • Das Risiko einer schweren COVID-19 Infektion ist bei Vorliegen von Co-Morbiditäten erhöht (Herz-/Kreislauferkrankungen, Herzinsuffizienz, Herzinfarkt, Bluthochdruck, Niereninsuffizienz, Transplantationen und Krebs) und bei Erwachsenen über 65 Jahre.

  • Das Risiko sich mit dem COVID-19 zu infizieren existiert unabhängig vom Diabetes Typ (Typ 1, Typ 2, andere). Es gibt keine Daten zur Häufigkeit des Auftretens von schweren COVID-19-Verläufen bei Patientinnen und Patient mit den verschiedenen Diabetes-Typen.

  • Kinder mit einem Typ1-Diabetes die von COVID-19 betroffen sind, zeigen meist moderate Symptome, und bis jetzt wurden keine schweren Verläufe bei Kindern unter 10 Jahren festgestellt.

  • Im Falle einer COVID-19-Infektion – oder bei jeder anderen Infektion – steigt der Bedarf an Insulin. Allerdings klagen einige von COVID-19 Betroffene über Appetitlosigkeit, was ein gewisses Risiko für Hypoglykämien nach sich ziehen kann. Eine intensivierte Überwachung des Blutzuckerspiegels ist somit empfohlen.

  • Wichtig ist, dass Diabetikerinnen und Diabetiker auch weiterhin regelmässig medizinisch kontrolliert werden (z.B. mittels Telefonanrufen, Videokonferenzen oder auch Kontrolle in der Sprechstunde).

  • Zögern Sie nicht, im Falle von unerklärlichen Symptomen, Polyurie (vermehrte Harnmenge) und Polydipsie (vermehrter Durst), umgehend Ihre Gesundheitsfachperson zu kontaktieren.

  • Bei hohem Fieber (>40°) oder schweren Atembeschwerden kontaktieren Sie umgehend Ihren behandelnden Arzt.

  • Eine blutdrucksenkende Therapie muss fortgesetzt werden, eine Therapieänderung kann nur von Ihrem behandelnden Arzt verordnet werden.

  • Es gibt keine wissenschaftliche Evidenz, dass die Einnahme von nichtsteroidalen, entzündungshemmenden Medikamenten ein erhöhtes Risiko schwerere Verläufe von COVID-19 Infektionen mit sich ziehen. Eine Therapieänderung muss mit dem behandelnden Arzt abgesprochen werden.


52 Ansichten0 Kommentare

Aktuelle Beiträge

Alle ansehen

Wattausritt auf Föhr

Comments


bottom of page