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Wein, Wein, Mein

Am einfachsten, so heisst es, wäre es keinen Alkohol zu trinken. Ist klar. Auch für die allgemeine Gesundheit wäre es besser. Dennoch machen es wenige.

Zu diesen wenigen gehöre auch ich nicht dazu;) Ich liiiebe Wein!

Kurz nach meiner Diabetes-Diagnose Anfang Dezember letzten Jahres trank ich zu Silvester mein erstes Glas Wein. Ahnungslos, wie gewohnt zum Essen mein Insulin gespritzt, war ich kurz darauf im Elend. Mir war heiss und ich zitterte enorm. Zu wenig gegessen? Nein... eigentlich wie immer. Zu viel getrunken? Nein... ein Glas Wein.

Da ich mit meinem Freund gerne hin und wieder ein, zwei, ok, vielleicht auch drei Glas trinke – wenn die Flasche ja schon offen ist ;D – habe ich schnell gelernt, dass ich, wenn ich Wein trinke, meine Insulinration kürzen muss. Das heisst, ich kann eine ganze Pizza verputzen und muss dafür nur 1,5 Einheiten spritzen. Ach ja, ich rechne noch mit kleinen Einheiten, bin immer noch in den „Flitterwochen“;) Ansonsten wären es nicht viel mehr, nur zwei oder zweieinhalb. Aber hey, immerhin.

Da stellt sich mir gerade eine interessante Frage: Falls, also wirklich nur rein hypothetisch, ich regelmässig Wein trinken würde, könnte ich theoretisch die Kosten für den Wein mit den Insulineinsparnissen decken?

So schnell die Frage gekommen, so schnell wieder zerronnen. Ich glaube kaum, dass die Krankenkasse mich mit Wein im Gegenzug zu weniger Insulinverbrauch unterstützen würde. Schade, schade! Und da ich somit nichts davon hätte, nur einen Haufen Arbeit mit Rechnen, lasse ich es schön bleiben.

So quatsch bei Seite.

Ernsthaft! Ich bin wirklich nie betrunken – in meinem bisherigen Leben zweimal, das zähle ich also zu „nie“. Nur angetrunken;) Aber ich weiss, dass ich nur immer in Gesellschaft und vor allem mit Personen etwas trinke, die von meiner Krankheit wissen und notfalls auch reagieren könnten.

Etwas möchte ich dir auch noch mit auf den Weg geben. Mein Bruder hat das einmal gesagt, als ich noch kein Diabetes hatte. Er leidet seit dem neunten Lebensjahr an der Krankheit.

Ich will mein Leben geniessen. Wenn ich dafür ein paar Jahre früher sterben sollte, dann ist es so. Ich will nicht länger gelebt haben und es dafür nicht richtig genossen zu haben.“

Das ist mir geblieben und ich bin enorm dankbar dafür. Ich glaube, dies ist für alle Lebenslagen und Situationen gedacht und nicht nur im Bezug auf den Alkohol. Danke Bruderherz, weise Worte!!!

Über Alkohol gibt es noch viel zu schreiben. Dies war also nicht das erste und letzte Mal. Schon deswegen, weil es auf den Alkohol darauf ankommt. Wein ist nicht gleich Cocktail. Das weisst du ja bestimmt auch schon...

97 Ansichten2 Kommentare

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2 Comments


Valentina
Valentina
Aug 13, 2019

Ich weiss ja nicht wie dein Körper reagiert, aber bei mir ist es nach wie vor so, dass wenn ich Alkohol konsumiere, ich weniger spritzen muss. Denn ich möchte nachher nicht noch mehr Essen zuführen, wenn ich nicht mehr hungrig bin😅 Je nachdem welchen Alkohol und welche Menge man trinkt, sinkt der BZ im Nachhinein stärker oder schwächer (bei mir auf jeden Fall).


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Theo
Aug 12, 2019

Alkohol verzögert die Aufnahme von Kohlehydraten. Aber aufgeschoben ist nicht aufgehoben. Der Anstieg des Blutzuckers erfolgt einfach verzögert. Es wäre absolut untypisch und fast ein bisschen unerklärlich wenn es dir bei Deinem, von einem Glas Wein begleiteten Pizza-Essen anders ergangen wäre. Ein gekonnter Umgang mit Alkohol beim Essen spiegelt sich deshalb nach meiner Erfahrung nicht nur in der defensiven Insulinzuführung vor dem Essen, sondern auch im rechtzeitigen Nachschub nach dem Essen.

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