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Wie häufig wechselst du deine Nadeln!?

Aktualisiert: 27. Juni 2019

„Das wirst du höchstens den ersten Monat oder vielleicht zwei Monate lang machen“, die Aussage meines Bruders. Damit meinte er das Wechseln der Nadeln nach jeder Injektion. Und tatsächlich; eineinhalb Jahre später mache ich mir nun Gedanken deswegen und stelle fest, so Unrecht hatte er gar nicht. Ich glaube, ich setze dennoch häufiger eine Neue auf, als er ... aber eben nicht jedes Mal. Nun frage ich mich, macht das überhaupt irgendwer!??? Ist jemand so diszipliniert?


Häufig hört man als Diabetiker/in ja auch, was für ein riesen Verschleiss dieses ständige Nadelwechseln sei. Das ist so, ja. Dies ist aber nicht der Grund, warum ich dies nicht mehr so oft tue, obwohl mir die Umwelt auch am Herzen liegt. Meiner Meinung nach gibt es aber andere Materialien, welche die Umwelt mehr belasten.

Bei mir sind es vielmehr folgende Gründe:


1a. Ich müsste immer genügend frische Nadeln dabei haben. Die ganze Schachtel deswegen mitschleppen, nein danke!


1b. Wenn nicht die ganze Schachtel, dann müsste ich fast täglich neue einpacken. Daran denke ich nicht immer. Ich bin oft unterwegs...


2. Wohin mit den gebrauchten Nadeln? Einfach so in den Eimer dürfen sie nicht. Ich führe immer eine kleine Dose (leere Teststreifen Dose) mit. Unmengen Platz ist darin nicht. Aber mit einer vollen Petflasche gebrauchter Nadeln möchte ich nicht die ganze Zeit rumlaufen. Da würde man mich glatt noch für verrückt erklären ;D


3a. Wer sitzt denn gerne mit Leuten am Tisch und wechselt da friedlich seine Nadeln, versorgt diese in der PETFLASCHE (oder eben auch in der Dose), wenn alle eigentlich nur eines wollen: Essen!?


3b. Wenn ich hungrig bin, will ich essen, und zwar sofort. Ich kann manchmal ganz schön ungeduldig sein, v. a., wenn ich im Restaurant bin und schon lange auf das Essen warten musste. Wenn dann der Teller endlich vor mir steht, reicht es schon, wenn ich noch spritzen muss.


Das sind so meine ausschlaggebenden Punkte, oh je. Fast schon ein bisschen lächerlich... aber ich denke sie sind einfach auch nur menschlich. Geht es dir ähnlich wie mir? Oder kannst du mir mit einem/mehreren Tipps helfen?


Vielleicht noch kurz: Warum wäre das Nadelwechseln so wichtig?

Mir wurde bei der Diabetesberatung, wie dir wahrscheinlich auch, ein Kissen vorgesetzt. Mit meinem Finger durfte ich darüberstreichen. Gefühlt habe ich einige Unebenheiten/harte Stellen. Es hiess, dass genau das mit dem Gewebe unter der Haut passieren könne, wenn man eben die Nadeln nicht regelmässig wechselt. Zu dem Kissen wurde mir noch ein Bild mit einer Nadel gezeigt. Je mehr man mit der gleichen Nadel spritzt, desto abgestumpfter wird diese. Rein vom Auge her ist dieser Vorgang nicht sichtbar.


Diesen lesenswerten Ausschnitt fand ich auf der Website der Deutschen Diabetes Hilfe:

"Zum einen ist die Pen-Nadel nicht mehr steril, sobald Sie sie aus der Verpackung genommen und benutzt haben. Dadurch drohen Infektionen an der Einstichstelle. Die Nadel verliert zudem bereits nach der ersten Nutzung fast vollständig ihren hauchdünnen Silikonfilm, der das Eindringen der Nadel erleichtert. Nachfolgende Injektionen sind dadurch schmerzhafter. Darüber hinaus wird die Nadel bei mehrfachem Gebrauch stumpf und kann sich leicht verbiegen. Solche „Hakennadeln” beschädigen das Gewebe und bleiben auch leichter stecken. Schließlich besteht die Gefahr, dass die Nadeln verstopfen oder Luft einschließen, was die Dosierung nachfolgender Insulingaben erschwert. Schlimmer noch ist, wenn sich Schwellungen und Verhärtungen im Bereich der Einstichstelle bilden. Solche Fettgewebswucherungen, auch Lipohypertrophien genannt, sind vor allem deshalb gefährlich, weil sie schlechter durchblutet sind und daher die Insulinwirkung beeinträchtigen können."


Falls es dich weiter interessiert, den ganzen Artikel findest du unter diesem Link:


Vielleicht bringt dieser Artikel dich zum Nachdenken. Mich hat er gerade wieder etwas wach gerüttelt.

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