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  • AutorenbildTamara

«Erklär mir mal deinen Diabetes»

Seit 16 Jahren begleitet mich meinen Diabetes. Doch heute noch gerate ich zum Teil ins Straucheln, wenn Menschen mich fragen, was das da genau für «ein Pflaster» an meinem Arm ist.

Vor allem, wenn mir Kinder gegenüberstehen. Ich möchte es dann möglichst einfach erklären, merke dann jedoch, dass es gar nicht so einfach ist. Wo fängt man an, wie sehr geht man in die Tiefe? «Ja weisch, ich habe eine Krankheit und deshalb habe ich hier so ein Gerät, das mir dabei hilft, gut damit zurechtzukommen? »

Naja, gibt sicher bessere Erklärungen, aber meist reicht das einem Kind. Je nach dem Gegenüber finde ich es doch manchmal schwierig, die richtigen Worte zu finden. Bei Erwachsenen ist es immer noch oft so, dass ich nach einer Erklärung etwas frustriert zurückbleibe. Und an manchen Tagen merke ich, dass ich gar keine Lust habe darüber zu reden. So oft haben Leute das Gefühl, Bescheid zu wissen, texten mich jedoch mit Halbweisheiten und Halbwahrheiten (meist über Diabetes Typ 2) zu und meinen teilweise ernsthaft immer noch, dass ich zu viele Süssigkeiten gegessen habe.

Ich habe schon mal in einem Beitrag geschrieben, dass ich es verstehe, dass Menschen, die keinen Bezug zu meiner Krankheit haben, keine Ahnung davon haben. Kein Thema. Aber muss man sich dann ein Urteil erlauben oder sich mit Halbwissen präsentieren? Ich würde es bei jemand anderem nicht tun.

Am liebsten sind mir die Personen, die nachfragen und ehrliches Interesse zeigen. Denn darüber reden, die Pumpe oder den Sensor erklären, das ist für mich kein Problem und ich mache es sehr gerne.

Wie handhabt ihr das? Habt ihr eine «Standardantwort» oder versucht ihr auch, eure Erklärungen oder Ausführungen möglichst auf euer Gegenüber anzupassen? Erzählt mir und uns eure Geschichte im Kommentar.




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