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  • AutorenbildTamara

Hypo

Jeder von uns kennt Unterzuckerungen (Hypoglykämien, ab jetzt Hypos genannt). Es gibt eine Vielfalt von Gründen, warum man in ein Hypo fällt. Zu viel Insulin, zu wenig gegessen, manchmal bei Krankheit, zu viel Sport, etc. Die Liste könnte man noch mit Vielem ergänzen, jeder Körper reagiert anders.

Im Moment habe ich mindestens ein Hypo am Tag, da ich mich sehr um meine Einstellung bemühe, um meinen HbA1c unter 7% zu halten (mehr zu HbA1c oder «time in range» in einem anderen Beitrag). Ich merke ein Hypo bereits ab einem Blutzucker von etwa 4.5 mmol/l. Ich nutze zwar die Hypoabschaltung des Enlite-Sensors, aber auch die kann mich nicht vor allen Hypos bewahren. Meine Symptome sind vielseitig, meist werde ich unruhig, kriege Heisshunger, beginne zu zittern und fühle mich unsicher auf den Beinen, ein bisschen «Sturm im Kopf». In der Nacht sind sie am schlimmsten, dann reagiere ich meist über und esse zu viele Kohlenhydrate, um das Gefühl loszuwerden. Ich hatte zum Glück noch kein Hypo, bei dem ich mir nicht mehr selber helfen konnte. Oft muss ich mich zwar hinsetzen, weil ich das Gefühl habe, dass mich meine Beine nicht mehr tragen, aber schlimmer war es noch nie. Mein tiefster Blutzucker, den ich je gemessen habe, lag bei 1.8 mmol/l. Traubenzucker kann ich nach fünfzehn Jahren Diabetes schon lange nicht mehr sehen, aber sie sind in manchen Situationen schon praktisch. Doch mein liebstes Hypomittel ist schon immer Orangensaft, weil er mir am schnellsten hilft und man ihn einfach schlucken kann. Wenn ich aber in der Nacht unterzuckere, reicht mir Orangensaft nicht. Natürlich rein subjektiv, wenn ich warten würde, ginge das Gefühl sicher vorbei.

Meine schlimmste Hyponacht hat nach 2 dl Orangensaft, einem Schokojogurth, ca. fünf Esslöffeln Nutella (mein allerallerliebstes Hypomittel, wenn ich zu Hause bin – sehr gesund, ich weiss…), einem Apfel und zwei Hand voll Salznüssli in einer ziemlich heftigen Übelkeit geendet.

Logischerweise steigt der Blutzucker nach so einer Eskapade meist viel zu stark an, denn soo viele Kohlenhydrate bräuchte es ganz bestimmt nicht. Aber mittlerweile ist es für mich blutzuckertechnisch nicht mehr so ein Problem, wenn ich während einem Hypo zu viel esse, weil ich für mich herausgefunden habe, wie ich die eingenommenen Kohlenhydrate danach am besten mit einem verzögerten Bolus berechne – Pumpe sei dank - und danach einigermassen im Normbereich liege. Trotzdem versuche ich mich in «wachen» Momenten zusammenzureissen und dem Orangensaft Zeit zum Wirken zu geben. Wenn ich zu Hause bin, gelingt mir das oft, während der Arbeit eher weniger, weil ich dort sofort wieder leistungsfähig sein möchte.

Über Hypos, Hypowahrnehmung und so weiter gibt es noch soo viel zu schreiben. Mehr dazu in späteren Blogeinträgen.

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